Liebe verdient Respekt: Ehe für alle!

rainbowLiebe verdient Respekt. Alle Menschen sollen ungeachtet ihres Geschlechtes das gleiche Recht haben, einander zu heiraten. Auch andere, auf dauerhafte Verantwortung angelegte Partnerschaften und Lebensgemeinschaften müssen berücksichtigt werden.

Durch das irische Referendum ist die Forderung, Heiraten und Ehe für alle Menschen ungeachtet ihres Geschlechtes zu ermöglichen, wieder in den Fokus gerückt. 62,1% aller Abstimmenden waren dafür, dass auch homosexuelle Paare heiraten können sollen. Die Wahlbeteiligung war mit 60,5% beeindruckend hoch.

Eines Volksentscheids bedarf es im Grunde nicht: Der Grundsatz der Gleichstellung aller Menschen ungeachtet ihres Geschlechts gebietet die Gleichbehandlung auch in Bezug auf die Ehe. Dies umfasst dann nicht nur auch homosexuelle Paare, sondern ausdrücklich Menschen aller Geschlechter und Orientierungen.

Am 12. Juni 2015 hat der Bundesrat eine Entschließung zur vollständigen Gleichbehandlung gleichgeschlechtlicher Paare verabschiedet. Die Bundesregierung wird darin gebeten, die verfassungswidrige Ungleichbehandlung eingetragener Lebensgemeinschaften homosexueller Paare zu beenden. Dies stellt einen ersten, begrüßenswerten Schritt zur Öffnung der Ehe für alle dar.

Ehen erster und zweiter Klasse darf es nicht geben.

Artikel 1 des Grundgesetzes basiert auf der freien Selbstbestimmung über Angelegenheiten des persönlichen Lebens. Der Vielfalt aller Lebensstile muss daher diskriminierungsfrei und in voller Gleichberechtigung entsprochen werden. Eine tatsächlich diskriminierungsfreie Öffnung der Ehe muss eine einseitige Bevorzugung traditioneller Rollen-, Familien- und Arbeitsmodelle wirksam überwinden. Die wirklich freie Entscheidung für die individuell gewünschte Form des Zusammenlebens muss ermöglicht werden, um der möglichen Vielfalt aller Lebensentwürfe gleichberechtigt gerecht zu werden.

Das Eheversprechen ist eine persönliche Entscheidung. Niemand soll berechtigt sein, die Ausgestaltung der Eheform festzulegen oder auf bestimmte Geschlechter oder Lebensmodelle zu begrenzen.

Alle Formen der homosexuellen, heterosexuellen, queeren und polyamourösen Partnerschaften sowie Lebensgemeinschaften, die eine auf Dauer angelegte Verantwortung füreinander enthalten, müssen vollumfänglich gleichgestellt werden.

Durch die Ehe für alle wird weder die klassische Ehe zwischen Mann und Frau diskriminiert, noch die Familie benachteiligt.

In unserem Land leben viele tausend Regenbogenfamilien, denen bislang die volle rechtliche Anerkennung verwehrt ist, oder Familien mit anderen Beziehungs- und Verantwortungsmodellen. Die Ehe für alle sorgt dafür, Diskriminierungen dieser Familien abzubauen. Dies dient unmittelbar auch dem Kindeswohl der in diesen Familien aufwachsenden Kinder.

Schutz und Förderung von Familien darf nicht im Wesentlichen allein von der steuerlichen Förderung einer Verbindung von Mann und Frau abhängig sein. Die steuerliche Förderung der „Hausfrauenehe“ sichert Familien nicht.


Die Piratenfraktion hat einen entsprechenden Antrag unter der Drucksachennummer 16/8972 eingereicht, der am 26. Juni 2015 im Plenum behandelt werden wird.

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4 Gedanken zu „Liebe verdient Respekt: Ehe für alle!

  • 24. Juni 2015 um 11:09 Uhr
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    Ja, „Liebe verdient Respekt“.
    Auch Respekt – verdient?
    Liebe.
    Liebe zu Werten.
    Zu gemeinsamen Werten.
    Zur WERTEGEMEINSCHAFT des WESTENS (incl. EU).
    Es gibt auch einen einforderbaren RESPEKT vor GEMEINSAMEN WERTEN.

    Zurück zu deiner Analyse, deinem Anliegen: Ich teile das voll und ganz.
    Kein „Aber“.

    Was mich dabei bewegt, ist die unendliche Suche nach diesen inzwischen zur lauen vermerkelten gemeinsamen Wertegemeinschaft – wer kann eigentlich sagen, welche das sein sollen, oder sind?
    Vor allem WELCHE Werte, die des irischen Parlamentes (z.B. zur Ehe) –
    oder die der CDU-CSU-Fraktion zur Ehe und deren Grundlagen;
    die vorherrschende Mentalität bei US-Bürgern zur Rassendiskriminierung offener und indirekter Art, laut Obama „seit Jahrhunderten noch längst nicht überwunden“
    oder die strikte Position des EU-Parlamentes dazu?
    Die mit Drohnen heimlich und offen in fremden Ländern praktizierten Außerkraftsetzung des internationalen Rechtes und der Menschenrechte, auch als militärische Überfälle fremder Länder mit für die Weltöffentlichkeit gefakten Kriegsbegründungen, die uns inzwischen millionenfach unendliches Flüchtlingsleid bescheren (es sind fast ausschließlich diese staatlich strukturell zerstörten Gebiete, wo die Flüchtlinge herkommen!) oder die UNO rsp. Menschenrechtskonventionen dazu;
    das massenhafte industriell betriebene Ausspionieren von Freunden ohne Rücksicht auf angebliche atlantische „gemeinsame Werte“ – ?
    Oder die „Sicherung der NATIONALEN INTERESSEN DER USA ÜBERALL IN DER WELT“ (Obama auf Westpoint), sind sie das, „unsere gemeinsamen Werte der westlichen Welt“?

    Nein, Daniel Schwerd, solange, wie sich diese (vermerkelt) „alternativlosen“ sogenannten „gemeinsamen Werte“ auf diese Weise „unsere westliche Wertegemeinschaft“ unterlaufend präsentieren, können wir schnell die Wertigkeit der in der Tat alternativlosen vollständigen Gleichberechtigung von Ehe zwischen Partnern verschiedenen und gleichen Geschlechtes nur recht mühseelig im eigenen Land darstellen und betreiben, denn man hat sich daran gewöhnt, daß diese angeblichen „westlichen gemeinsamen Werte“ nicht zwingend auch als solche in dieser Gemeinschaft gelebt werden (müssen), um zu dieser Gemeinschaft zu gehören.

    Die irischen Werte zur gleichberechtigten Ehe sind offensichtlich weder die der deutschen, noch die der „westlichen Wertegemeinschaft“, noch angesichts der Breitlatschung solcher durch führende Werteträger dieser Wertegemeinschaft ein in Kürze real zu erwartender allgemeiner „gemeinsamer Wert“.

    Nicht nur Liebe verdient Respekt, hier bez. der Ehe für alle, erst RESPEKT vor der Liebe zur gemeinsamen Wertegemeinschaft aller WERTE (und aller Werte-Teilhaber!) schafft die Aura, die auch dieses wichtige menschliche Ziel durchgreifend erfüllbar macht.
    Nicht nur Liebe verdient Respekt, auch WERTE verdienen Respekt, die es zu lieben gilt, als Grundlage …

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