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LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN
16. Wahlperiode

 

Drucksache  16/624

 

15.08.2012

 

 

 

 

Kleine Anfrage 337

 

des Abgeordneten Daniel Schwerd   PIRATEN

 

 

 

Die Kölner Jahnwiesen öffentlich zugänglich erhalten

 

 

 

Die "Jahnwiesen" im Kölner Stadtteil Müngersdorf sind eine öffentlich zugängliche Grünfläche in unmittelbarer Nähe des Kölner Rheinenergiestadions, des Schwimmstadions, von Sportvereinen und der Sporthochschule. Auf der Fläche sind sieben Fußballplätze markiert, die von der Sporthochschule verwaltet werden.

 

Die Jahnwiesen sind 1921 gemeinsam mit den Stadionanlagen entstanden, und seit dieser Zeit ein zentraler Ort des öffentlichen Sports und der Naherholung. Neben Hobby- und Jugendfußballern finden auch viele andere Sportler hier Platz, z.B. Jogger, Bogenschützen, Volleyballer, Frisbee- und Federballspieler. Im Juli 2012 fanden hier die deutschen Meisterschaften im Bumerangwerfen statt.

 

Besondere Bedeutung hat der hier stattfindende Come-Together-Cup, ein Benefiz-Fußballfest mit Rahmenprogramm gegen Diskriminierung und Homophobie im Fußball, veranstaltet vom Sozialwerk für Lesben und Schwule e.V.

 

Aber auch für Bauernmärkte, Volksfeste und Flohmärkte werden die Jahnwiesen genutzt. Im Sommer und bei Open-Air-Konzerten dient die Wiese als Liegefläche und Erholungsgebiet.

 

Die Jahnwiese steht unter Denkmalschutz und ist Teil eines Landschaftsschutzgebiets.

 

Diese Fläche soll nun möglicherweise einem Fußball-Leistungszentrum des DFB weichen. Es soll teilweise mit Gebäuden bebaut werden, ein Gutachten der Kölner Sportstätten GmbH mit dem Arbeitstitel „DFB Campus Köln“ wurde dazu in Auftrag gegeben, Pläne für insgesamt 4 Gebäude mit Hotel und Restaurant, Konferenzsälen und Sportmedizin sind bereits erstellt. Die Fläche wäre für die Kölner Bürger nicht mehr frei zugänglich oder nutzbar. 

 

Der Widerstand in der Kölner Bevölkerung ist groß, es sind mehrere Tausend Unterschriften gesammelt worden, es haben Demonstrationen und Proteste stattgefunden. Alternative Flächen, die nicht diese Bedeutung für den Kölner Volkssport haben, lassen sich in naheliegenden Stadtbereichen finden.

Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:

 

1.         Welchen Stellenwert misst die Landesregierung solchen frei zugänglichen Stätten des Breitensports zu?

 

2.         Wie beurteilt die Landesregierung den geplanten Einzug in Privatnutzung und die Bebauung der Kölner Jahnwiesen?

 

3.         Wie ist diese Umnutzung mit dem Denkmalschutz der Jahnwiesen in einem Landschaftsschutzgebiet rechtlich zu bewerten?

 

4.         Wird sich die Landesregierung für den Erhalt der Jahnwiesen in der gegenwärtigen Form für die Nutzung durch die Bürger einsetzen? Bitte geben Sie die Art der Unterstützung an.

 

 

 

Daniel Schwerd


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